Eine landschaftlich wunderschöne und im ersten Teil sehr einsame Tour für diejenigen, die auch über längere steilere Anstiege nicht murren.

Tourenlänge: 111 km / 2800Hm
Ausgangspunkt:  Bruneck
Gelände: Radweg, Nebenstraßen, Forstwege, geschotterte Fahrwege, Wanderwege
Radwahl: eindeutig MTB, für die Gravelübersetzung zu steil und die Abfahrten etwas zu „bockig“
Zeit: etwa 11 h (wir hatten 9h Bewegungszeit
Anmerkung: genügend Proviant mitnehmen, denn nach Prettau muss man sich lange gedulden bis zu einer Einkehrmöglichkeit

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Beschreibung:
In Bruneck kann man gut parken, z.B. am Stegener Marktplatz (inzwischen kostenpflichtig von Mo-Sa, 3€ für 24h). Wir fahren nun der Rienz entlang bis zur ersten Kreuzung, halten uns dann links und folgen dem Radweg bis Sand in Taufers. Hier zweigen wir links ab und folgen immer dem geschotterten Radweg entlang der Ahr. Um Tunnel zu vermeiden geht es etwas mühsam hinauf nach Sankt Peter. Hier kann man noch mal Wasser fassen (Friedhof-Brunnen). In Prettau, nach der zweiten Tunnelumfahrung, geht es dann rechts ab. Es geht nun 9 Kilometer steil nach oben. Mein Tacho zeigte nie weniger als 15 bis 20%, mit Beine mal baumeln lassen ist nix … und irgendwann wünschte ich mir kurz mal ein E-Bike her.

Oberhalb der Waldgrenze mit Traumblick auf die umliegende Bergwelt, geht der fahrbare Forstweg dann über in einen verfallenen mäßig ansteigenden Muliweg. Wer hier noch viel Kraft hat, wird vielleicht im Sattel bleiben, wir haben uns entschlossen die weniger kraftraubende Schiebevariante zu wählen, etwa 1,5 km. Das letzte Stück hinauf auf die Ochsenlenke kann man dann wieder fahren. Kurz bevor es flacher wird, kommt von Links ein Bächlein, dessen Quelle ist etwas 20 Hm oberhalb und das Wasser kommt wie gerufen nach den Strapazen an diesem heißen Tag.

Die Abfahrt Richtung Knuttental ist ein netter leichter Singletrail. In die Gegenrichtung würde ich ihn allerdings nicht gerne fahren, deshalb war die Wahl die Tour im Uhrzeigersinn gerade richtig. Im Talgrund wird es dann schon tumultiger, viele Radfahrer*innen befinden sich in beiden Richtungen zum bzw. vom Klammljoch. Die bewirtschaftete Knuttenalm befindet sich etwa 100 Höhenmeter weiter unten. Wir entscheiden uns, die mühsam erkämpften Höhenmeter nicht zu verschenken und fahren aufwärts zum Klammljoch. Bisher kamen wir zwar an einigen Almen vorbei, aber keine war bewirtschaftet. Langsam wünschte ich mir allerdings eine Einkehrmöglichkeit her.

Rasch erreichen wir den Klammlsee und das Klammljoch (250 Hm sind zu überwinden in angenehmer Steigung) und dann geht es lange abwärts. Vorbei an einigen Almen (die keinen Schank anbieten). Man muss sich gedulden bis der Schotterweg in Asphalt übergeht (etwa 14km ab Klammljoch), das erste Gasthaus ist leider geschlossen, aber dann winkt redlich verdienter Kuchen und „Gletscherwasser“ beim Alpengasthof Patsch; nachmittags gibt es auch noch warme Küche, wer möchte.

Kurz fahren wir dann noch das Defreggental auswärts und biegen dann rechts weg, kürzen sozusagen zur Staller-Sattel-Straße ab, auf die wir auf höherer Quote stoßen. Nun geht es noch etwa 4 Kilometer auf der Pass-Straße zum Obersee und weiter zum höchsten Punkt. Unser Anstieg für heute ist damit beendet. Für die Abfahrt auf schmaler Straße Richtung Antholz gibt es eine Ampelregelung. Die Straße ist von der vollen Stunde 15 Minuten für die Abfahrt offen (vom Antholzer See nach oben von jeweils Halb einer jeden Stunde 15 Minuten lang). Es rät sich nicht als Radfahrer früher abzufahren, denn die Motorradfahrer nutzen diese schmale Straße, um mal so richtig aufzudrehen … und die Kurven sind unübersichtlich.

Wir haben aber trotzdem einen Weg gefunden uns nicht an die Abfahrtszeiten halten zu müssen: der Wanderweg hinunter ist ein wunderbarer Singletrail. Von diesem mündeten wir dann, als es erlaubt war, auf die Straße, bevor der Verkehr von oben uns erreichte. Nun geht es am See entlang und dann auf Forstwegen talauswärts. Ein paar Kilometer bleiben wir auch auf der Straße, um dann ab Antholz Niedertal entlang des Antholzer Baches talauswärts zu rollen. Ein wunderschöner Abschluss. In Neunhäusern gelangen wir dann auf den Pustertaler Radweg und gemütlich geht es zurück nach Bruneck.